manuelle therapie nach maitland
...ist das vom australier g.d. maitland entwickelte konzept zur passiven mobilisation und manipulation der peripheren gelenke und der wirbelsäule.
die manuelle therapie dient in der medizin zur behandlung von funktionsstörungen des bewegungssystems (gelenke, muskeln und nerven); sie ist der von physiotherapeuten, mit einer speziellen weiterbildung, durchgeführte teil der manuellen medizin.
von der ärztlichen „manuellen medizin“ unterscheidet sich diese deutlich darin, dass keine ruckartigen techniken, sog. techniken mit impuls (manipulation) an der wirbelsäule, durchgeführt werden.
der schwerpunkt liegt auf der gelenkschonenden mobilisation.
zuerst werden mit testbewegungen die schmerzen genau lokalisiert, dann werden feine, genau abgestufte gelenkzusatzbewegungen
in den strukturen eingesetzt, um steifigkeit, bewegungseinschränkungen und schmerzzustände zu behandeln.
schonende mobilisationstechniken in kleinerer oder größerer amplitude, die in verschiedenen frequenzen und ebenen
des zur verfügung stehenden bewegungsspielraumes ausgeführt werden.
die klinische ebene stellt damit ausdrücklich den individuellen patient mit seinem individuellen problem in den mittelpunkt.
durch ständiges evaluieren entsteht eine rasche anpassungsfähigkeit an dem sich ständig veränderten befund.
der denkprozess und das handeln des physiotherapeuten, bewegt sich fortwährend auf zwei ebenen:
einer theoretischen und einer klinischen beobachteden.
das ist die charakteristik, das zentrale am maitland-konzept.
"jede behandlungstechnik ist ein produkt der erfindungsgabe." (g. d. maitland)
manuelle therapie nach dem mulligan-concept; „mobilisation with movement“
...ist ein modernes und evidenzorientiertes konzept in der behandlung von neuromuskuloskeletalen beschwerden, benannt nach dem neuseeländischen physiotherapeuten brian mulligan.
die behandlung nach dem mulligan concept ist sehr dynamisch und progressiv, da diese behandlungstechnik die kreativität des einzelnen therapeuten herausfordert und dieser somit ständig selbst neue wege zum behandlungserfolg, auf der basis des konzeptes finden wird. das ergebnis der angewendeten techniken kann schon bei der ersten behandlung spektakulär sein, was oftmals zu erstaunten reaktionen seitens der patienten führt. brian mulligan selber erwartet in seiner praxis, in der mehrere therapeuten mit dem konzept arbeiten, mindestens "one miracle- a-day".
in zahlreichen studien wurde die wirksamkeit der techniken bereits nachgewiesen. die kombination von passiver mobilisation durch den therapeuten und aktiver bewegung des
patienten, die sog. „mobilisation with movement“ (mwm), hat einen positiven einfluss auf struktureller und neurophysiologischer ebene und ermöglicht die korrektur, individueller, biomechanischer
störungen. vor allem bei der behandlung des tennisellenbogens und bei zervikogenen kopfschmerzen und schwindel stellt die therapie nach dem mulligan-concept den "state-of-the-art" dar. das
mulligan-concept wird demnach den immer größer werdenden forderungen nach „evidence based practice“ (ebp) in der medizin und physiotherapie
gerecht.
manuelle lymphdrainage
...ist in den 1960er jahren von dem dänischen physiotherapeuten emil vodder maßgeblich entwickelt worden und hat sich in zusammenarbeit mit den ärzten johannes asdonk und michael földi, beide ehemalige enge mitarbeiter von emil vodder, in der naturwissenschaftlichen medizin etabliert.
das für uns lebenswichtige ( oft unterschätzte, wenig beachtete ) lymphsystem durchzieht unseren gesamten körper.
es ist ein hochkomplexes system.
die mld ist die primäre therapie zur behandlung lymphostatischer ödeme, die sich durch ungenügende,
verminderte lymph-transportkapazität, kennzeichnen.
die klassische indikation einer mld sind sämtliche orthopädischen und traumatologischen erkrankungen,
die mit einer schwellung/einem ödem einhergehen ( z.b. post operativ - verschiedene krankheitsbilder, frakturen, verrenkungen, zerrungen, verstauchungen, muskelfaserrisse, auch 'muskelkater' ).
ein sehr wichtiges gebiet, mit anwendung/indikation der mld sind die behandlungen post op nach tumorerkrankungen
( lymphknotenentfernung ) und venenerkrankungen.
auch bei verbrennungen, schleudertrauma, morbus sudeck, migräne und ähnlichen krankheitsbildern
wird die manuelle lymphdrainage angewendet.
in der narbenbehandlung erzielt die mld bessere verschieblichkeit des narbengewebes, sowie die lymphgefäßneubildung
im traumatisierten gewebe, damit verbunden eine direkte schmerzlinderung. der heilungsprozess verläuft schneller und erfolgreicher.
durch verschiedene spezielle grifftechniken wird das lymphsystem aktiviert, indem vor allem die "pumpleistung" der lymphgefäße, genauer der lymphangione, verbessert wird. das gewebe wird entstaut und gewebeschäden u.o. eine fibrose verhindert.
die wirkungen der mld ( neben der entödematisierenden ) sind die sympathikolytische auswirkung,
die anregung des magen-darm-traktes, die schmerzlindernde wirkung ( mechanismus der gate-control-theory ),
die tonussenkende wirkung auf die skelettmuskulatur und die aktivierung des immunsystems.
eine weitere sehr wichtige wirkungen, erzielt die mld in der unterstützung der entgiftung und entschlackung des gewebes,
des körpers, des gesamten organismus.
durch die in zunehmendem maße, immer öfter erscheinenden übersäurungsmechanismen mit denen der körper auf stress,
psychische und seelische be-/überlastungen, mangelnde bewegung und ungesunde ernährung reagiert,
nimmt die bedeutung der mld in der prävention eine immer größere rolle ein.
die erhaltung des gesunden säuere-basen-haushaltes, der differenzierten ph-werte ( ph steht für lateinische "potentia hydrogenii" = konzentration der wasserstoff-ionen ) und der optimalen stoffwechselreaktionen des körpers, beugt vielen krankheitsbilder vor.
unter anderem steht das lymphsystem in engem zusammenhang mit dem immunsystem.
immer mehr erkenntnisse in der immunologie bestätigen die wichtigkeit des lymphsystems zur erhaltung der gesundheit.